Der Landtag ist das "Haus der Bürgerinnen und Bürger" und öffnet seine Türen gern für Gäste. Rund 90.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr kommen nach Düsseldorf, um persönlich den Landtag kennenzulernen. Doch auch wer nicht vor Ort ist, kann mittendrin sein - im Herzen der parlamentarischen Demokratie in Nordrhein-Westfalen. Ein Überblick über die Möglichkeiten, dem Landtag aus der Ferne ganz nah zu kommen.
Freilich: Wer einen Eindruck vom lebhaften Treiben im nordrhein-westfälischen Landesparlament bekommen möchte, wird im Internet fündig, kann Social-Media-Kanäle aufrufen oder auch in wertigen, handfesten Broschüren blättern. Aber drinnen zu stehen, sich umzuschauen, der großen Treppe zu folgen, den Aufzug zu betreten, ein Gemälde von Nahem zu betrachten oder in der Mitte des Plenarsaals zu stehen - das ist etwas anderes. Es bedeutet, mit der Demokratie hautnah in Berührung zu kommen. Und das geht nicht nur in Düsseldorf, sondern (fast genauso) auch von Ostwestfalen oder dem Münsterland aus, ebenso wie im Urlaub oder Lieblingscafé: nämlich überall dort, wo es eine stabile Internetverbindung gibt. "Es ist uns wichtig, auch virtuelle Demokratie-Erlebnisse zu schaffen", sagt André Kuper, Präsident des Landtags.
Mediathek
Möglich macht's der virtuelle Landtag, wo Besucherinnen und Besucher nicht nur dem Landtagspräsidenten begegnen, sondern auch der besonderen Umgebung. In einer virtuellen Tour können sich Nutzerinnen und Nutzer im Parlamentsgebäude bewegen, sich darin um die eigene Achse drehen und sogar Räume betreten, die sonst längst nicht immer für alle zugänglich sind - wie etwa den Empfangsraum des Präsidenten, Fraktions- und Ausschusssäle oder den Raum der Stille. Wer mag, kann einen Blick in die Bibliothek werfen oder sich im runden Plenarsaal umschauen. Hier ist es, wo die Abgeordneten um die besten Lösungen ringen und schlussendlich Entscheidungen treffen, die für das ganze Land gelten - für alle Menschen in Nordrhein-Westfalen. Wer in der virtuellen Tour die Besuchertribüne betritt, gewinnt einen Eindruck aus der Vogelperspektive auf die Plätze der Volksvertretung. Und wie die Arbeit der Abgeordneten aussieht, wie die parlamentarische
Demokratie und die Gesetzgebung
funktionieren, das erfahren Besucherinnen und
Besucher der virtuellen Tour ebenfalls: nämlich
im Landtagsforum, wo es erklärende Filme und
noch mehr zu sehen gibt.
Das Parlamentsgebäude als Ort der parlamentarischen
Demokratie ist schon für sich
genommen eine virtuelle Reise wert. Aber auch
an den inhaltlichen Debatten können Interessierte
aus der Ferne teilhaben. An Plenartagen
werden die kompletten Sitzungen, die in der
Regel von 10 Uhr bis in die Abendstunden
dauern, live im Internet übertragen - auch als
barrierefreier Stream in Gebärdensprache und
mit Untertitelung. Im Anschluss werden sie
archiviert. Wer also Debatten im Nachgang
anschauen und
Argumente, Wort
und Widerwort
nachvollziehen
möchte, wird in
der Mediathek
fündig.
Ein klassischer Grund, den Landtag vor Ort zu
besuchen, ist die Gelegenheit, an Angeboten des
Besucherdienstes teilzunehmen. Sie machen
Demokratie besonders gut erlebbar. Eine Führung
durchs Haus, Erklärungen zur Parlamentsarbeit
- echte Menschen können lebhaft vermitteln,
wie die Demokratie funktioniert. Und in
den digitalen Entdecker-Touren des Landtags
tun sie dies ebenfalls: So können sich Gruppen
beim Besucherdienst für einen virtuellen Rundgang
anmelden, bei dem sie zunächst einen Erklärfilm
über die Funktionen des Landtags und
die Arbeit der Abgeordneten sehen. Danach
führt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter
des Besucherdienstes online durch den Landtag,
gibt vertiefende Informationen zur Arbeitsweise
des Parlaments und Antworten auf die konkreten
Fragen der Teilnehmenden. Auf Wunsch
schließt sich ein Gespräch mit einer oder einem
Abgeordneten an: ein Demokratie-Erlebnis im
direkten Austausch. An Plenartagen
ist ein virtueller
Plenarbesuch möglich: Im Anschluss an
den Erklärfilm erläutert der Besucherdienst, um
welche Themen es in der Plenarsitzung des Tages geht. Per Livestream verfolgen die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer dann die Debatte,
danach ist Raum für weitere Informationen und
Rückfragen. Auch hieran lässt sich ein Abgeordnetengespräch
anschließen, um in direkten
Kontakt zu treten.
Aber natürlich ist der Landtag auch einen
persönlichen Besuch wert. Wessen Weg also
einmal nach Düsseldorf führt, ist herzlich eingeladen,
das Landesparlament zu besuchen.
Es öffnet seine Türen, um den Menschen zu
begegnen - digital und analog.
sow
(siehe Fortsetzung)
Bildunterschrift:
Der Präsident des Landtags, André Kuper, begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der virtuellen Tour in der Wandelhalle des Landtags.
ID: LI240316